Wegebeschreibung Wilsnack - Havelberg - Werben - Tangermünde
75km in 4 Etappen

1. Etappe    21km
Wilsnack – Legde – Quitzöbel – Neu Werben - Havelberg

Der Marktplatz von Wilsnack bleibt rechts liegen. Über eine Gasse gegenüber dem großen Südportal der Wunderblutkirche, den Zernerweg gehen Sie weiter nach Süden. Der gerade Weg führt Sie erst durch ein Einfamilienhausgebiet, dann entlang einer Reihe von Kastanien und Eichen, später entlang von Buschwerk durch die weite Wiesenlandschaft, die durch, als Windschutz angelegte Baumreihen, geprägt wird. Auf der linken Seite begleitet Sie nach 1km ein Wassergraben. Nach weiteren 3km zweigen Sie nach links ab und erreichen wieder nach 1km Legde. Über die mit kleinen “Vierseitenhöfen” begrenzte Dorfstraße kommen Sie zur gotischen Backsteinkirche mit den mächtigen Stützmauern am Turm.

An der Kirche von Legde biegen Sie nach rechts in die Havelberger Straße ein. Gehen Sie hier weiter über eine Eichenallee bis zum 2km entfernten Lennewitz. Von dort nach Süden. Über die mäßig befahrene Landstraße erreichen Sie nach 2km Quitzöbel. 100m weiter zeugt der Straßenname “Werbener Straße” von der alten Fährverbindung, die hier einst über die Elbe nach Werben führte, heute aber leider nicht mehr existiert. Die nächste Elbüberquerung ist jetzt in Havelberg.

Sie biegen in Quitzöbel von der Wilsnacker rechts in die Werbener Straße ein und folgen dieser bis ans Ende. An den letzten Häusern geht die gepflasterte Straße in einen aus Betonsteinen gepflasterten Plattenweg über und biegt nach rechts ab. Sie folgen dem Plattenweg vorbei an einem kleinen Picknickplatz. Nach ca. 300m biegen Sie links in den Sandweg ab, der sich durch einen Eichen- und Kiefernwald bis zum Deich schlängelt. Sie gehen hoch auf die Deichkrone und folgen dem asphaltierten Deichweg weiter gerade aus. Nach wenigen Metern erreichen Sie einen Wegweiser an einem Transformatorenhaus.

Sie folgen dem Wegweiser nach rechts Richtung Rühstädt und überqueren an einem Wehr die Havel. Sie durchqueren die Auenlandschaft und gehen über ein zweites Wehr. Nach wenigen Metern folgen Sie an einer Gabelung dem Wegweiser Richtung Neu Werben und überqueren das dritte Wehr. Vom Deich aus öffnen sich weite Blicke über die Flußlandschaft. Nach dem letzten Haus der kleinen Siedlung Neu Werben verläßt der Weg die Deichkrone und folgt der Deichmauer. Die Betonpflastersteine gehen in einen Betonplattenweg über. Sie folgen der Beschilderung "Elberadweg" durch die Auen, mal eine Linkskurve, mal eine Rechtskurve. Weit voraus im Hintergrund können Sie den Turm des Havelberger Doms erkennen.

In den weiten Fußauen tummeln sich u.a. Gänse, Silberreiher, Hasen und Rotwild. In Höhe des Dorfes Toppel, dessen neugotischen Kirchturm dicht am gegenüberliegendem Flußufer über die Bäume ragt, wieder eine Rechtskurve und eine Linkskurve, dann ein einsamer Bauernhof. 400m nach dem Hof überqueren Sie die Schleusenbrücke und folgen der Straße weiter gerade aus an einer Deponie vorbei. Sie gehen bis zur Elbstraße L2 vor. Rechts führt die Straße zur Räbeler Fähre, links nach Havelberg.

Auf dem Rad- und Fußweg gehen Sie geradeaus weiter Richtung Havelberg. Rechts liegt das Gelände des Pferdemarktes (der große Floh- und Antiquitätenmarkt findet leider nur ganze vier Tage im Jahr Anfang September statt). Sie gehen vor bis zur Landstraße B107, biegen links ab und überqueren die Brücke. Gleich nach der Brücke gehen Sie wieder links und folgen der Uferstraße am Hafen vorbei bis zur zweiten Havelbrücke. Sie überqueren die Havelbrücke – die Altstadtinsel zur Rechten – und folgen der Straße bis zur achteckigen St. Annenkapelle, ein gotisches Schmuckstück aus der Pilgerzeit. Davor eine Nachempfindung des Wilsnacker Wegekreuzes aus Lübeck von 1436.

An der Kapelle biegen Sie rechts in den Krugtorhohlweg ein und gehen hinauf bis zur Domherrnstraße, in der Sie rechts einbiegen und gehen weiter bis zum Dom, dem Sitz des Havelberger Domkapitels, den Förderern der Wilsnackwallfahrt.

Der mächtige Turm, einer der ältesten Brandenburgs, beherrscht – weithin sichtbar – die Landschaft von Havel und Elbe. Eine fast völlig erhaltene Klosteranlage, aus dem Beginn der Christianisierung Brandenburgs (heute zu Sachsen-Anhalt gehörig), mit dem hier integrierten Prignitz-Museum, ist einen längeren Aufenthalt wert. Ein kulturelles Schwergewicht der Brandenburger Geschichtslandschaft!

                                                                                                                                                    
                                             
                                              Havelberg, Dom St. Marien: Osterleuchter im Chor

2. Etappe    9km
Havelberg – Elbfähre – Räbel – Werben

Sie gehen zurück zur Elbstraße L2 Richtung Räbeler Fähre und Werben. Zuerst am Gasthaus Mühlenholz vorbei, dann über Kopfsteinpflaster durch eine Pappelallee, die zur Eichenallee wird, erreichen Sie nach 3km die Fähre über die Elbe. Die Gierfähre, die 1472 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, ist ganzjährig in Betrieb. Von der Fährstelle haben Sie einen weiten Blick über die Elbauen mit vereinzelten Resten des alten Auenwaldes. Wenn Sie Werben – eigentlich ein Muß für jeden Pilger oder historisch Interessierten - auslassen wollen, können Sie kurz vor der Fähre links auf der Deichkrone bis nach Sandau gehen (5,5km) und dort mit der Fähre nach Büttnershof übersetzen.

Am anderen Elbufer wandern Sie auf der Fährstraße – Sie überqueren den Deich – zum 1km entfernten Dorf Räbel. Hinter der Deichkrone versteckt sich links das schmucke, leider baufällige Backsteinkirchlein aus dem 13. Jh. mit jüngerem Fachwerkturm, umgeben von einem alten Friedhof. Rechts neben der Kirche befindet sich ein kleines romantisches Café mit Töpferei.

Von der Räbeler Kirche gehen Sie wieder die ca. 100m zur Straße zurück und wandern auf ihr 4km weiter bis Werben. Im Frühling und Spätherbst sind die angrenzenden Felder ein beliebter Rastplatz für Wildgänse.

Wie kaum eine andere Kleinstadt in der Altmark, schließt sich Werben eng um die gotische Stadtkirche St. Johannis, einer bedeutenden Wallfahrtskirche im Mittelalter. Pilgerzeichen des Wallfahrtsortes Werben finden sich an den Glocken aus dem Mittelalter in Manker und Metzelthin, ein Original ist aus dem Fund von Seehausen in der Uckermark erhalten und im Museum von Prenzlau zu besichtigen. Die verwinkelten Gassen mit ihren Klinker- oder Fachwerkhäusern haben schon bessere Zeiten gesehen. Vieles wird z. Zt. liebevoll wiederhergestellt, anderes verfällt endgültig. Sehenswert sind die mächtige Kirche, der Markt, die Salzkirche, und das Elbtor mit Teilen der alten Stadtmauer.


   
                                                 Werben, St. Johannis: Taufe von 1489

3. Etappe    22km
Werben – Berge – Büttnershof – Rosenhof – Schwarzholz – Hohenberg-Krusemark

Von der St. Johanniskirche in Werben gehen Sie zurück Richtung Fähre über die Räbelsche Straße. 200m nach dem Ortsausgang geht der Elberadweg, dem Sie nun folgen, rechts ab. Auf der unbefestigten, wenig befahrenen Straße, mit getrenntem Fußweg, erreichen Sie nach 5km die Kirche von Berge. Die romanische Kirche, mit ihrem eingezogenen Chor und der runden Apsis, fällt durch einen gedrungenen, fast quadratischem Turm auf. Sie wurde 1151 erstmals urkundlich erwähnt und zählt zu den ältesten Backsteinbauten der Altmark. Hinter der Kirchenmauer haben sich zwei mittelalterliche Sühnekreuze erhalten.

An der Kirche in Berge gehen Sie die Deichstraße weiter bis zum 200m entfernten Deich, auf dem der Elberadweg bis zum 6,5km entfernten Büttnershof weiterführt.  Sie gehen auf der Deichkrone. Der mit alten Bäumen bewachsenen Deichweg führt Sie durch das Naturschutzgebiet “Alte Elbe”, ein Niedermoor mit breitem Schilfgürtel, kleinen Seen und alten Eichen. Unterwegs ein komfortabler Rastplatz, dann in Kannenberg ein altes Gutshaus mit einer Mühle und verfallener Landwirtschaft.

Nach dem Gutshof Kannenberg geht der Asphaltweg vom Deich herunter und Sie überqueren das Altwasser. Der gepflasterte Deichweg geht in einen Asphaltweg über. Nach ca. 500m gehen Sie an einer Wegegabelung rechts den Feldweg weiter. Nach einem verlassenen Hof und einem kleinen Friedhof gehen Sie links auf der Asphaltstraße weiter. Nach 100m biegt der Elberadweg rechts ab und Sie erreichen nach 700m die Straße am Gutshaus Büttnershof.

Auf der Straße vor Büttnershof gehen Sie zuerst nach rechts dann nach links, und folgen den Schildern des Elberadwegs Richtung Rosenhof-Arneburg. Sie gehen über den Gutshof und an der Bushaltestelle rechts an der Häuserzeile von Sandauerholz vorbei. 200m nach dem Gutshaus gehen Sie an der Gabelung links, und nach 100m an der T-Kreuzung wieder nach links auf den Asphaltweg. Bald danach, kurz nach einer Kurve kommen Sie zur romantischen Kirchenruine von Käcklitz.

Sie folgen dem Asphaltweg am Rosenhof vorbei bis zur Kreuzung nach Osterholz an der Landstraße. Sie gehen nach der Kreuzung 200m auf der Landstraße gerade aus bis zum Denkmal zur Erinnerung an das Gefecht bei Altenzaun gegen Napoleon am 26.10.1806 und dem Gedenkstein für Oberst York. Hier entfernt sich der Weg von der Elbe, deren Auenlandschaft durch ein Industriegebiet zwischen Altenzaun und Dalchau zerstört ist. Am Denkmal gehen Sie nach rechts und folgen dem mit Betonsteinen gepflasterten Fuß- und Radweg, an einem Graben entlang, bis zum ca. 1km entfernten Kirch-Polkritz. Im Dorf macht der Weg nach der Kirche eine scharfe Linkskurve.

Von der Polkritzer Kirche gehen Sie bis zur Landstraße vor und biegen rechts auf den Elberadweg ein, der nach ca. 100m links abzweigt. Hier begleitet der Radweg einen Feldweg bis nach Schwarzholz. Im Dorf gehen Sie an der T-Kreuzung links und dann weiter, zunächst auf dem Fuß- und Radweg neben der Landstraße. Dieser Weg biegt ca. 500m nach dem Ortsausgang vor drei Windrädern rechts ab und entfernt sich von der Landstraße. Nach 1km mündet der Feldweg in einen Asphaltweg, dem Sie rechts nach Hohenberg-Krusemark (Ortsteil Hohenberg) folgen. Sie gehen im Dorf, einem Zentrum des Reitsports, erst am Weiher vorbei, biegen dann links die Pappelstraße, dann nach 100m rechts in die Hohenberger Straße ein. Diese gehen Sie diese bis zur Hauptstraße vor.

4. Etappe    23km
Hohenberg-Krusemark – Groß Ellingen – Arneburg – Billberge – Storkau – Hämerten – Tangermünde

Sie folgen nach links der Hauptstraße von Hohenberg bis zur T-Kreuzung an der Landstraße und biegen links in die Ellinger Straße in Richtung Groß Ellingen ein. Sie folgen dem Elberadweg über eine Obstbaumallee, die an der romanischen Feldsteinkirche von Krusemark vorbeiführt.

Nach 1km erreichen Sie Groß Ellingen. Sie gehen nun auf der linken Seite der Landstraße auf einem Rad- und Fußweg in Richtung eines Kiefernwaldes. Hier überqueren Sie die Landstraße nach Stendal und direkt dahinter eine Bahnlinie.

Auf der wenig befahrenen Straße gehen Sie erst durch ein Wäldchen, dann durch Wiesen an einem kleinen Umspannwerk vorbei. Über eine schnurgeraden Apfelallee erreichen Sie Arneburg. 200m nach dem Ortseingang biegen Sie links in die Breite Straße zum Dorfkern und zur Kirche ein.

Das Städtchen mit viel Charme wirkt vor allem durch seine Fachwerkbauten. Vom Kirchhof und vom Burgberg, mit den mittelalterlichen Mauerresten der alten Burganlage, haben Sie einen weiten Blick über die Elbauen.

Sie gehen zurück zum Hauptplatz an der Breiten Straße und biegen vor dem Gedenkstein Ferdinand von Schill links in die Tangermünde Straße ein. Hier folgen Sie wieder dem Elberadweg geradeaus nach Süden. Kurz nach der Schule verlassen Sie Arneburg und folgen dem Rad- und Fußweg nach dem 3km entfernten Billberge. Der mit Buschwerk besäumte Feldweg öffnet immer wieder malerische Blicke auf die linksseitig gelegene Flußlandschaft der Elbe, zu der sich unterwegs wiederholt Abstecher, z.B. zum 200m entfernten Rastplatz Kachau anbieten. Das Landschaftsschutzgebiet verfügt über Naturlehrpfade.

In Billberge, 1444 erstmals urkundlich erwähnt, ist heute auf dem Gelände eines ehemaligen Ritterguts ein “christliches Jugenddorf”. Hierzu gehört die liebevoll restaurierte St. Christophoruskapelle aus dem 19. Jh., daneben ein verfallenes Mausoleum aus der gleichen Zeit. Das Gutshaus, ebenfalls aus dem 19. Jh., mit einem von der CJD betriebenen Internat, bestimmt das Dorf.

Der Fußweg, durch Bäume und Büsche von der Straße getrennt, führt nach 2km nach Storkau. Am Ortseingang des Straßendorfes liegt links das Schloß, ein mächtiges neobarockes Gebäudeensemble von 1912, heute ein etwas elitär wirkendes 4-Sterne-Hotel mit Gourmet-Restaurant. In der Dorfmitte gehen Sie links über die Dorfstraße zur Kirche aus
dem 12. und 13. Jh., eine der sogenannten ‘verkehrten Kirchen’ mit dem Kirchturm im Osten.

Sie kehren zur Billberger Straße zurück und folgen dort links dem Elberadweg. 100m nach dem Dorfausgang von Storkau biegt die Landstraße nach rechts ab. Sie gehen hier geradeaus auf dem nun für KFZ gesperrten asphaltierten Elberadweg weiter nach Süden.

Nach 3km gehen Sie über eine Unterführung unter der ICE-Bahnlinie hindurch. Ein Gefallenendenkmal an der Unterführung erinnert an die letzten Kriegstage im April 1945.
Auf der anderen Seite der Unterführung sehen Sie bereits im Hintergrund den Turm der Stephanskirche von Tangermünde.

Der letzte Ort vor Tangermünde ist Hämerten, den Sie auf dem Storkauer Weg erreichen. An der Dorfstraße liegt rechts die Feldsteinkirche - ein Schmuckstück aus der Romanik  – eine weitere ‘verkehrte Kirche’ mit einem seltenen achteckigen Turm im Osten und einem Dachstuhl von 1191.

Sie gehen wieder zum Elberadweg zurück und nach rechts über die Dorfstraße zu den Elbauen. Im Hintergrund die Bogenbrücke und die Stadt Tangermünde. An einem kleinen Rastplatz biegt der Weg nach rechts ab. Sie gehen nun die sogenannte Brunnenroute entlang, gesäumt von alten Pappeln und Weiden. Auf der Deichkrone gehen Sie nach links und folgen dem Deichweg, immer im Blick: Tangermünde. Nach der Unterquerung der Bogenbrücke bleiben Sie auf dem Radweg parallel zur Landstraße.

Auf der Arneburger Straße erreichen Sie dann unser Ziel, Tangermünde. Sie gehen dort weiter zur weithin sichtbaren Stephanskirche mit dem Pilgergrabstein. Hier treffen Sie auf den gekennzeichneten Jakobsweg nach Magdeburg. Dieser Weg führt Sie weiter durch Frankreich und Spanien.



  
                Tangermünde, St. Stephan: Pilgergrab